Rebranding Autismus-Stiftung Graubünden

Was vor 25 Jahren noch als angemessene und beschreibende Bezeichnung akzeptiert wurde, wird heute in Bezug auf verschiedene Begriffe kritisch hinterfragt. Unsere Sprache verändert sich in vielen Bereichen und neben der Berücksichtigung aller Geschlechterausprägungen werden zunehmend ausgrenzende oder gar stigmatisierende Begriffe ersetzt oder vermieden. Im Falle der Stiftung erschien vor allem der Begriff «Wahrnehmungsbehinderung» nicht mehr zeitgemäss. Vielmehr sollte der Fokus auf den Stiftungszweck und den regionalen Wirkungskreis gerichtet werden. In einem Prozess des kritischen Hinterfragens wurden schliesslich die Kernbegriffe «Stiftung», «Autismus» und «Graubünden» zu den Elementen des neuen Namens. Der neue Name «Autismus-Stiftung Graubünden» wurde vom Stiftungsrat einstimmig gutgeheissen.

Die Wahrnehmung der Marke als Teil der Gestaltung

Neben dem Naming sollten auch die Bild- und Wortmarke überarbeitet werden. Doch neben der Möglichkeit, schwer beeinträchtigen Autisten einen Rückzugsort zu bieten, steht die Förderung und Schaffung von Lebensräumen und damit das Aufzeigen neuer Perspektiven im Mittelpunkt der Stiftung. Diese «Perspektiven» für die Betroffenen und ihre Angehörigen sollten sich auch in den Perspektiven der neuen Marke widerspiegeln. Daher basiert die neue Marke auf einer isometrischen Ansicht des Schriftzugs und der insgesamt neun Bildmarken. Neben der perspektivischen Darstellung erfüllen die Bildmarken noch weitere Aspekte – die grosse Anzahl der Bildmarken steht für die vielfältigen Ausprägungen von Autismus. Die surreal anmutenden und teilweise geometrisch unmöglichen Ansichten verdeutlichen, dass eine Wahrnehmung, wie sie vielen von uns bekannt ist und als normal erscheint, für Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung nicht gewährleistet ist. Nicht zuletzt wurde das Redesign von dem Wunsch begleitet, eine ästhetisch ansprechende Markenwirkung zu erzielen. Es sollte eine visuelle Distanzierung vom typischen Erscheinungsbild von Unternehmen der Gesundheitsbranche stattfinden.

Das Ergebnis ist ein ungewöhnliches, unprätentiöses Erscheinungsbild, das die gewohnte Betrachtungsperspektive verschiebt und andere Blickwinkel zulässt. Bei manchen Bildmarken lässt es uns ratlos zurück – hinterfragend, ob man seiner Wahrnehmung trauen kann.

Für Adicto war dieser Auftrag in mehrfacher Hinsicht spannend und aufschlussreich. Um die begrenzten Mittel der Stiftung nicht zu sehr zu belasten, war und ist es uns eine Freude einen guten Teil unserer Aufwände der Stiftung zu schenken. So können mehr Mittel in das Kernanliegen zur Förderung autistischer Menschen fliessen. Helfen auch Sie mit und scannen den QR-Code am Ende des oben eingebetteten Videos mit Ihrer Twint-App. So helfen Sie einfach und direkt! Danke