Print is Dead

Die Digitalisierung ist in allen Bereichen präsent und immer schneller stellt sich die Frage ob Print-Publikationen wirtschaftlich noch sinnvoll sind. Zwei aktuelle Beispiele belegen diese Entwicklung.

Gedrucktes wird immer mehr zum «besonderen» Element in der Kommunikation. Für alltägliches findet es aber zunehmend weniger Akzeptanz. Vor allem in technologieaffinen Bereichen schreitet die Digitalisierung schnell voran. So haben kürzlich zwei grundsätzlich unterschiedliche Institutionen das Ende Ihrer Printpublikationen verkündet. So stellte zum Beispiel die IDG Tech Media GmbH die Print-Version der Zeitschrift «Macwelt» mit der September-Ausgabe ein. Damit transformiert sie sich neu – wie schon einige andere Titel in diesem Bereich – zu einem rein digitalen Angebot. Dies nicht zuletzt, um gegen die vielen, mittlerweile extrem einflussreichen TechSites bestehen zu können.

Aus einem ganz anderen, und vielleicht eher überraschenden Bereich, kam ebenfalls kürzlich die Meldung über das Ende der Print-Ausgabe. Der Bund stellt bis spätestens Mitte 2017 die Print-Publikation des schweizerischen Handelsamtsblattes ein. So verlagert das Staatssekretariat für Wirtschaft das SHAB auf eine neue Internetplattform. Doch die Gründe sind nachvollziehbar. Wurden 1998 noch 22'000 Exemplare gedruckt, so sind es aktuell gerade einmal noch 4'000 Exemplare. Dem gegenüber stehen 60'000 Anfragen, die pro Tag auf der Internet-Version des SHAB eingehen.

Ob die digitalen Transformationen von Zeitungen, Magazinen etc. immer die bessere Wahl sind, hängt stark von den Gewohnheiten der Leserschaft ab. Jedoch zeigt sich, dass die Akzeptanz für diesen Wandel zunehmend wächst. Die permanente Verfügbarkeit auf Geräten, die man sowieso bei sich trägt, dürfte dabei die grösste treibende Kraft sein. Man sollte seine Kommunikation aber in jedem Fall auf die sich ändernden Marktbedürfnisse hin überprüfen und ggf. optimieren – und wenn sinnvoll, das gedruckte Medium als wertiges Element in der eigenen Kommunikation bewahren. Die Aussage «Print is Dead» ist somit auch weiterhin mehr Provokation als Tatsache.

Christian Woelk, Partner und Designer bei Adicto, Designagentur, Digitalagentur und Internetagentur mit Sitz in St.Gallen

Christian Woelk, Partner, Graphic Designer

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