Google Maps schlägt neue Wege ein

Ab dem 11. Juni 2018 wurde die Preisstrategie bei Google angepasst, dabei wurden die Services konsolidiert und eine einheitliche pay-as-you-go Zahlungsmethode eingeführt.

Viele Webseiten und Entwickler setzen auf Google Maps wenn es um die Visualisierung von Standorten geht. Die einfach einzusetzenden API’s wie auch die kostenlose Nutzung sind zwei Gründe dafür. Die vielen und beliebten Plugins und Bibliotheken welche auf die Google Maps API zugreifen sind ein weiterer Grund. Die meisten WordPress Themes zum Beispiel nutzen standardmässig Google Maps um einen Standort anzuzeigen. Die Chance ist sehr gross dass auch ihre Webseite eine Karte von Google einsetzt.

Was hat geändert?

Wie anfangs Mai dieses Jahres angekündigt, hat Google ab dem 11. Juni 2018 ihre Preisstrategie angepasst und schlägt damit neue Wege ein. Bis anhin verlangte Google nur für sehr hohe Anzahl Aufrufe eine Entschädigung. Die meisten Nutzer konnten Karten ohne Registration und ohne spürbare Einschränkung nutzen. Mit der neuen Preisstrategie hat Google seine Services konsolidiert und eine einheitliche pay-as-you-go Zahlungsmethode eingeführt. Das bedeutet, man zahlt was man nutzt. Abhängig vom Nutzungskontingent und von den aufgerufenen Services (Karte anzeigen, Navigation nutzen oder erweiterte Standortinformationen anzeigen) variieren die Preise.

Was muss ich tun?

Um die neuen Services zu nutzen verlangt Google einen API Key und das Hinterlegen eines Rechnungskontos. API Anfragen ohne API Key und Rechnungskonto sind noch möglich. Es wird jedoch ein offensichtliches Wasserzeichen mit dem Text «For development purposes only» sowie ein Popup mit der Frage «Google Maps kann auf dieser Seite nicht richtig geladen werden. Do you own this website?» angezeigt.

Was kosten die Nutzung ab sofort?

Die am 16. Juli 2018 nochmals angepassten Preise sind so gestaltet, dass ca. 98% der Nutzer weiterhin kostenlos Karten darstellen können. Dies erreicht Google durch ein monatlich offeriertes Guthaben von 200$. Zudem gewährt Google aktuell eine Testperiode von einem Jahr und schenkt dem User ein Guthaben von 300$ initial.

Die meistens eingesetzte Maps JavaScript API mit dynamischen Karten kostet im neuen Preismodel 7$ pro 1’000 Aufrufe. Dass Guthaben von 200$ reicht somit für ca. 900 Aufrufe pro Tag. Um die Kosten im Griff zu behalten, kann man Limiten setzen und erhält über Google Cloud ein Dashboard mit der aktuellen Anzahl Aufrufe. Zudem werden monatlich «Rechnungen» versendet, auf denen die Zahl der Aufrufe ebenfalls ersichtlich ist. Der Rechnungsbetrag wird dabei meist durch die offerierten Guthaben gedeckt. Google verspricht, dass keine Kosten ohne explizite Zustimmung anfallen werden.

Alternativen

Natürlich ist Google nicht der einzige Anbieter für Online-Kartendienste, doch sicher einer der bedeutendsten, mit den meisten Plugins zur Integration in Webseiten, sowie der engsten Verzahnung mit den dazu gehörigen Applikationen für Smartphones und Tablets.

Folgend werden wir beispielhaft drei Alternativen nennen.
Eine nennenswerte Alternativen ist zum einen Here Maps, welches ursprünglich von Nokia gegründet wurde. Heute gehört Here Maps hauptsächlich den Automobilherstellern Audi, BMW und Daimler, gestützt von Intel. Bei Here Maps beträgt die Anzahl der kostenlosen Nutzungen 250k Zugriffe pro Monat bei ebenfalls guter Kartenqualität.

Ein weiterer Vertreter ist die OpenStreetMap Community, einer Art Wikipedia für digitales Kartenmaterial. Dieser Dienst ist kostenlos, eine Einbettung in Webseiten ist ebenfalls möglich. Jedoch ist die Qualität stark von der Zuverlässigkeit der Autoren abhängig.

Ausserdem hat Apple verlauten lassen, dass ab spätestens 2019 auch eine Online-Version der neu überarbeiteten Apple Karten verfügbar sein soll. Wie einfach sich diese Karten einbetten lassen, und welche Limiten und Kosten entstehen werden ist noch nicht abschätzbar.

Fazit

Für kleine und mittlere Unternehmen und Webseiten mit weniger als 900 Karten Aufrufen pro Tag, ist schlussfolgernd nicht mit zusätzlichen Kosten zu rechnen. Der Aufwand besteht lediglich darin ein Rechnungskonto bei Google zu erstellen, einen API Key zu erstellen und diesen in der Webseite zu hinterlegen. Sollten Sie eine Anpassung an Ihrer Seite benötigen, die neuen Limite überschreiten, oder grundsätzlich an einer Alternative interessiert sein – bei Bedarf stehen wir Ihnen gerne mit unserer Expertise zur Seite.

Aktualisieren Sie Ihre Google Map

Adicto unterstützt Sie gerne in der Planung und Umsetzung um Ihre Karte auf den neuesten Stand zu bringen. Ob dies bedeutet Google Maps zu aktualisieren oder einen altenativen Anbieter einzusetzen, spielt keine Rolle.

Beat Gebistorf, Partner und Software Engineer bei Adicto, Designagentur, Digitalagentur und Internetagentur mit Sitz in St.Gallen

Beat Gebistorf, Partner, Software Engineer

Bei Fragen zur Umsetzung von « », oder auch zur Unterstützung Ihres eigenen Projektes stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!